phpMyAdmin und Webmin ist sehr langsam ... [SOLVED]

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Hallo!
Ich habe das Problem schon seit Installation ...

Wenn ich z.b mit phpMyAdmin meine Datenbank administrieren will, dann dauert das laden einer Seite schon mal ca. 20 Sekunden ...
Woran liegt das? Das selbe Problem habe ich auch mit Webmin! Da dauert es auch lange, bis ne Seite geladen ist
Ist das wirklich weil es nur nen P1-233 ist, oder liegt das an PHP5 ? Weil wenn ich z.b ProFTPD nutze, welches von MySQL die Benutzerdaten liest, dann geht das sehr schnell und es gibt keine Verzögerungen.

Hier das Beispiel von MySQL ... sogar die Startseite lädt langsam: http://conikost2.dyndns.org/Tools/phpMyAdmin/

Muss ich irgendwas aktivieren?
PC einfach zu lahm mit 233 MHz ?

Ich habe MySQL und Webmin mit diesen Optionen

Keepoer · Posted: Sat Apr 15, 2006 11:13 pm Post subject:

Hi,
die geringe Performace liegt an dem Apache2 und PHP. Die MySQL-Datenbank ist nicht das Problem, da die Datenausgabe für Proftpd ja ziemlich schnell von statten geht.
Da ich mal davon ausgehe, dass dein Server auch nicht gerade vor RAM strozt, würde ich dir dringend vom Apache abraten. Oder nimm wenigstens die 1er Version.

Als Alternative würde ich dir lighttpd empfehlen. Einfach mal emergen. Ist ein sehr kleiner und schneller Webserver, dazu noch sehr speicherschonend. Auf meinem Server nimmt er nur 3-4 MB ein. PHP musst du allerdings per fcgi einbinden. Das sollte bei deinem System allerdings ebenfalls von Vorteil sein.
Wenn du's mal versuchen willst, dann emerge einfach lighttpd und reemerge PHP mit dem Userflag cgi. Das Einstellen der conf-Datei ist idR auch kein Problem.

Ich will dir hier keine Garantie geben, dass dein System danach rennt, aber einen spürbaren Performancegewinn sollte es doch geben.

Bei Fragen einfach nochmal posten oder per PM.

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Naja, aber das Problem ist, dass sowas wie phpBB oder andere CMS System innerhalb weniger Sekunden geladen sind?
Wieso sind diese dann so schnell?

Ich habe 128 MB RAM ...

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 12:27 am Post subject:

Ist das denn nur eine initiale Verzögerung beim Laden der Seite, aber wenn sie dann geladen wird, dann geht es schnell, oder ist alles langsam?

Wie schaut es denn mit der Last des Systems aus? Lass doch mal ein vmstat 1 laufen. Oder besser dstat --all --full 1

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Hallo!
Also mit Verzögerung meine ich, ich warte 10 Sekunden (in dieser Zeit sehe ich nur eine leere weise Seite!), und dann boom, auf einmal ist die gesamte Seite da.

Achja, Wordpress ist auch so nen Beispiel wo das laden ne Weile dauert ...

Also dstat gibt es bei mir nicht ... was muss ich hier emergen?

Also hier die ausgabe von vmstat ... kannst du mir die Erklären?
Die Ausgabe ist jetzt, wenn ich mir mit phpMyAdmin einlogge ...

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 11:23 am Post subject:

Ich habe grade gesehen, dass du auch derjenige gewesen bist, der Probleme mit der DNS-Auflösung gehabt hat und deswegen die SSH-Logins sich verzögert hatten.

Ist nur so ein Schuss ins Blaue, aber hast du eventuell beim Apache die Namensauflösung eingeschaltet? Ich weiss zwar nicht, ob das zu einer Verzögerung führen würde. Und es ist auch nicht die Gentoo-Default-Einstellung. Aber das kann man ja trotzdem mal checken. Die Einstellung heisst HostnameLookups und ist bei Gentoo in der /etc/apache2/httpd.conf

Jetzt du dem vmstat-Output:

Wichtig ist da zunächst mal die id Spalte, die gibt den Leerlauf-Prozentsatz des Systems an. Solange dieser Wert noch > 0 ist, ist da zunächst einmal noch kein Flaschenhals. Es gilt: us+sy+id+wa=100%. us bedeutet dabei CPU-Prozentsatz fürs Ausführen von Userland-Code, sy bedeutet CPU-Prozentsatz fürs Ausführen von Kernel-Code und wa bedeutet Prozentsatz von erzwungenem Leerlauf, weil auf die Festplatte gewartet werden musste. Das System muss aber nicht swappen (Spalten si und so), und auch sonst gibt es nur eine geringe Festplatten-Aktivität (Spalten bi und bo), und es gibt dementsprechend auch keine Wartezeit wegen zu langsamer Festplatte (Spalte wa). Das ist soweit alles in Ordnung.

Aber seltsam ist der hohe Anteil an Kernel-Zeit. Der Rechner ist zwar sehr langsam, aber dennoch scheint mir der Kernel-Anteil viel zu hoch zu sein. *achselzuck* Da fällt mir leider nicht so viel zu ein. Normalerweise liegt die Ursache darin, dass man keinen DMA-Modus für die Festplatte hat. Aber bei dir ist der Kernel auch beschäftigt, wenn die Festplatte wirklich nichts macht. Netzwerkkarten mit Realtek-Chipsatz können den Kernel-Anteil auch erhöhen, wenn sie stark belastet werden, aber das sieht man dann an einer höheren Interrupt-Last (Spalte in), was bei dir aber auch nicht der Fall ist.

Mh, hast du eventuell Kernel-Mode PPPOE? Oder läuft das Teil auch als NAT-Router? Oder beides?

Andererseits habe ich keine Erfahrungswerte über einen so langsamen Rechner. Mag sein, dass das normal ist.

Empfehlen kann ich dann nur folgendes: Weil wa kein Problem ist und man gegen sy so spontan sicherlich nichts tun kann, muss man versuchen, die CPU-Belastung durch die Userland-Prozesse zu verringern. Du kannst zu diesem Zweck beispielsweise eAccelerator installieren (ist im Portage-Tree) . Damit werden die PHP-Skripte sozusagen vorkompiliert. Das spart dann CPU-Zeit, weil sie nicht bei jedem Aufruf neu interpretiert werden müssen.

zworK · Guru Joined: 07 May 2004 Posts: 308

Ich habe hier selbst einen Pentium 200 MMX mit 128 MB RAM als Router stehen mit Apache-2.0.54-r31, PHP-4.4.0-r9, MySQL-4.0.25, ProFTPD, Samba und anderen Diensten. phpMyAdmin sowie Webmin laufen zwar etwas träger in der Bedienung, sind jedoch benutzbar, ebenso andere PHP Geschichten wie z.B. Joomla!. Bestückt ist "Rechenmonster" mit 3 Realtek Karten. Bis vor c.a. einem halben Jahr lief noch seti@home im Dauereinsatz.

Ich denke also dein Problem muss irgendwo eine Fehlkonfiguration sein. Die "Rechenpower" sollte reichen.

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 12:27 pm Post subject:

Was für einen Prozentsatz Kernel-Zeit hast du denn üblicherweise?

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Hallo!
Erstmal vielen Dank für die Antworten!

Mh, hast du eventuell Kernel-Mode PPPOE? Oder läuft das Teil auch als NAT-Router? Oder beides?

Was bitte ist Kernel-Mode PPPOE ? Wie kann ich das prüfen? Das Teil ist ein normal Server, also sollte NAT aus sein?

So, ich habe mal jetzt mit phpMYAdmin geschaut ... über 30 Sekunden brauche ich um eine anderen Tabelle anzuschauen ...

Hilft euch die Kernel config weiter? Kann jemand mal schauen ob ich irgendwas vergessen hab?

-> http://conikost2.dyndns.org/Downloads/config-2.6.16-gentoo-r1

Das mit DNS abschalten in Apache hat nicht geholen (Ich hatte den Eintrag überhaupt nicht in der httpd.conf ...)

Wie kann ich den Kernel % Satz den nachschauen? Habe das nie wirklich geprüft.

DMA sollte an sein:

zworK · Guru Joined: 07 May 2004 Posts: 308

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

@zworK

Wie lange dauert es bei dir, wenn du in phpMyAdmin links von einer Datenbank zur anderen Datenkbank wechselst ?

Bei mir geht das ca. 45 Sekunden (gemessen mit uhr^^)

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 4:50 pm Post subject:

@zworK: Na, die vmstat-Ausgabe sieht doch schon besser aus als bei ConiKost.

@ConiKost:

Der CPU-Anteil an Kernel-Zeit steht in der sy-Spalte. Und das ist der auffälligste Unterschied zwischen deiner Ausgabe und der von zworK. Ansonsten sind die beiden Ausgaben relativ ähnlich. Beide Systeme müssen nicht swappen, beide haben eine relativ geringe Festplatten-Aktivität und bei beiden Systemen ist die Festplatte kein Flaschenhals. Aber bei dir ist die Kernel-Last deutlich höher. Und als Nebeneffekt der insgesamt höheren Last hast du eine entsprechend grössere durchschnittliche Warteschlangenlänge der Prozesse, die darauf warten, Rechenzeit zu bekommen (r-Spalte).

Ich kann jetzt natürlich nicht sagen, ob das Verhalten des Kernels bei dir normal ist oder ein Zeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Wenn du einen IPTABLES Regelsatz mit 50.000 Einträgen hättest, dann könnte das durchaus normal sein :-)

Und unabhängig von der Frage, ob das Kernel-Verhalten normal ist oder nicht, heisst das auch noch nicht unbedingt, dass das der Grund für das langsame Arbeiten mit phpMyAdmin ist. Ist halt nur Arbeiten an Symptomen.

Du hattest ja gesgat, dass andere PHP-Anwendungen einwandfrei arbeiten. Dass heisst, es liegt grundsätzlich ersteinmal weder an Apache, noch an PHP. Es liegt auch nicht grundsätzlich an MySQL, denn das ProFPD-Login geht schnell und Webmin ist auch langsam, obwohl es kein MySQL benutzt (abgesehen vom MySQL-Admin-Modul natürlich).

Mich das das mit dem DNS noch nicht so ganz überzeugt. Trag doch mal deinen Client-Rechner in die /etc/hosts des Servers ein.

Zeig uns doch auch mal eine top-Ausgabe.

Ich weiss nicht, ob es viel Sinn macht, da ja MySQL anscheinend nicht das Problem ist, aber du könntest auch die Ausgabe des mysqlreport Skriptes zeigen.

zworK · Guru Joined: 07 May 2004 Posts: 308

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 5:40 pm Post subject:

Bei mir ist das abhängig von der Anzahl der Tabellen und reicht von 0,4 Sekunden bei einer Datenbank mit 0 Tabellen bis zu 1,8 Sekunden für eine Datenbank mit mehr als 100 Tabellen. Gemessen mit Fasterfox.

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 6:03 pm Post subject:

*hust* Mach doch mal diese eine Tool weg, was da so viel CPU-Zeit verbraucht und sag uns, ob das Arbeiten mit phpmyadmin dann flüssiger ist.

Im übrigen kann man nun sehen, dass die Kernel-CPU-Zeit doch an der Interrupt-Last liegt.

Schau mal, ob die Interrupt-Last geringer ist, wenn das oben genannte Tool weg ist.

Und im übrigen wäre es besser gewesen, gleich dstat zu benutzen.

Um zu überprüfen, von welchem Gerät die Last ausgeht, emerge dstat und führe dann folgenden Befehl aus:

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 6:12 pm Post subject:

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Hallo!
1) MLDonkey ist das mit 78%

Aber das nutzt NIE soviel ... die 78% sind gerade wohl aufgetaucht, da ich aufs Webinterface zugegriffen habe ... normal nutzt es ca. 5% ... ich habe es nun mal deaktiviert, aber es hat NICHTS gebracht. Alles brauch genauso lange ...
2) Kann die Intterupt Leistung an der ISA Karte liegen? Ich habe nen PCMCIA -> ISA Adapter, und dadrin steckt ne Orinoco WLAN Karte. Ich habe da ne normale PCI Netzwerkkarte auch drin, soll ich die testen?
3) Hier die Ausgabe. Die erste Ausgabe ist im IDLE Betrieb, die 2te, wenn ich auf phpMyAdmin zugreife.

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 6:25 pm Post subject:

Ist in beiden Fällen eines der Geräte auf Interupt 11. Du kannst über cat /proc/interrupts herausfinden, welche Geräte das sind.

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Also das sagt es:

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 6:46 pm Post subject:

Mir ist aufgefallen, dass camsource ja ein Zombie ist. Ich nehme daheran, dass das zur Zeit sowieso gar nicht funktioniert?

Auf jeden Fall müßte die Interrupt-Last sofort wegfallen, wenn das Gerät entfernt wird.

Und was den Userspace angeht: Ich kann dir nur empfehlen, den Apache mal neuzustarten, weil das mit der Zeit dieses einen Apache-Prozesse/Threads so merkwürdig gewesen ist. Und wenn das nicht hilft, dann fällt mir nicht mehr ein, als das, was ich schon gesagt habe: Das Problem mit der hohen Interrupt-Last lösen und ggf. die PHP-Skripte mittels eAccelerator beschleunigen. Aber letzteres sollte wirklich nur optional sein, denn bei zworK läuft es ja auch ohne (zumindest nehme ich das mal an) brauchbar.

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Hi!
Also folgender Stand:

1) Das entfernen der USB Camera hilft nicht! Das Programm Camsource selbst ist daran schuld an der hohen Last! Wenn ich das Programm beendet sind die Werte bei IRQ11 fast null ...

2) Warum ist Camsource ein Zombie? Bei mir rennt das Programm ohne Probleme ...

3) Die Ausgabe von top sagt nun, dass erst apache2 einige Zeit knapp 90% CPU Last nutzt ... dann knapp 90% mit MySQL und dann wieder mit 90% apache2 ...

4) Neustart von Apache2 hat nicht geholfen. Auch nicht der Neustart von Gentoo ...

5) Ich habe keine Idee mehr, wie ich das Problem lösen könnte *heul*

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 7:52 pm Post subject:

Hast du denn mal eAccelerator benutzt? Versuch das doch mal.

Bei MySQL kann man auch einiges tunen. Standardmäßig ist da IIRC beispielsweise kein Query Cache aktiviert. Du könntest mal die Ausgabe vom mysqlreport-Skript posten. Dann bitte mit Query Cache, also mit "--qcache". Einmal vor der benutzung von phpmyadmin und einmal danach.

Wenn du eine top-artige Ansicht der MySQL-Aktivitäten haben willst, dann kannst du auch mtop oder mytop emergen.

Spontan fällt mir ersteinmal nicht mehr ein.

ConiKost · Developer Joined: 11 Jan 2005 Posts: 1371

Hallo!

Übrigens, durch stoppen von Camsource rennt nun Webmin sehr gut, ca.5 Sekunden um eine Seite zu laden, was voll ok ist.

1) Wie nutze ich den MySQL Report? Soll ich jeweils beides vor und nach phpMyAdmin durchführen

2) Ich habe kein mtop und mytop ?

3) Ich teste gleich mal eAccelerator

sschlueter · Posted: Sun Apr 16, 2006 8:13 pm Post subject:

mtop oder mytop kannst du auch emergen, wenn du möchtest. Also, ich meine, die ebuilds heissen auch so.

Ich bräuchte aber nur die Ausgabe des mysqlreport-Skripts. Einfach das Skript ausführen.
Das Skript verwendet einen Standard-Benutzer ein Standard-passwort und eine Standard-Datenbank. Du kannst die Default-Werte natürlich überschreiben. Am besten legst du dir für diese Monitorung-Tools einen speziellen MySQL-Benutzer an, der keine datenbank-spezifischen Rechte beseitzt, und von den globalen Rechten auch nur reload und process

Und wenn du das mysqlreport Skript ausführst, dann bitte mit der Option "--qcache".

Mir ist da noch etwas anders eingefallen: Du könntest auch mal versuchen, persistente Datenbank-Verbindungen zu benutzen. Bei phpmyadmin kann man dazu in der config.inc.php