earlyoom - Bringt das etwas?

[flammenflitzer]

Ab und an beginnt mein System Arbeitsspeicher auszulagern, worauf es dann kaum noch zu bedienen ist. Bringt hier earlyoom etwas? Und wenn ja, wie muss ich es konfigurieren? (Ich will erst einmal kein Geld in Hardware investieren. Vielleicht nach Covid19.)

[mike155]

Ich bin skeptisch, ob "earlyoom" wirklich weiterhilft. Letztendlich verhindert "earlyoom" ja nicht Swapping "an sich", sondern es schießt Prozesse nur früher ab, als der Kernel OOM Killer. Aber abgeschossene Prozesse will man auch nicht haben.

Von daher würde ich eher empfehlen: wenn extensives Swapping beginnt, sollte man schauen, warum das System swappt - und das System dann so umkonfigurieren, dass es nicht mehr swappt.

Ein Beispiel: jemand hat einen neuen Rechner mit 32 CPU-Kernen und 4 GB RAM. Dann "emerged" er "qtwebengine" mit "-j 16". Dann beschwert er sich, dass sein System "unresponsive" wird (was durch extensives Swapping zu erklären ist) und dass emerge einige Zeit später mit einer merkwürdigen Fehlermeldung abbricht (der Kernel OOM Killer hat zugeschlagen).

In diesem Fall würde "earlyoom" vermutlich dafür sorgen, dass die "unresponsive" Phase kürzer wird und emerge früher abbricht. Es würde aber nicht dazu führen, dass der emerge-Job durchläuft. Von daher wäre der Anwender viel besser beraten, von "-j 16" auf "-j 2" runterzugehen, als "earlyoom" zu installieren.

[l3u]

Arbeitsspeicher kostet doch nix mehr … ich hab kürzlich ein neues System mit einem Ryzen 3600 gebaut und 32 GB Arbeitsspeicher reingesteckt. 10 davon für ein tmpfs für /var/tmp/portage. Ich fahre make/ninja entsprechend der Anzahl der Threads mit -j12 (und netto 22 GB RAM), und bisher gab es keinerlei Probleme. Ich denke mal, man sollte das Problem (zu wenig RAM) an der Wurzel packen (indem man genug reinbaut), anstatt zu versuchen, es zu umgehen, oder?

[mike155]