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ManfredB Veteran
Joined: 27 Dec 2007 Posts: 1738
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Posted: Sat Jan 13, 2024 1:42 pm Post subject: kernel-Verz. in unstable völlig anders |
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Hallo zusammen!
Ich bin gerade dabei, eine schon ältere unstable-Version zu aktualisieren.
711 Pakete, darunter kernel-bin 6.6.11.
Doch was im Verzeichnis /boot auftaucht, ist völlig anders als bisher.
Dazu die Frage: wie muss ich nun damit umgehen?
1. Es einfach so lassen wie es ist?
2. Änderung vornehmen - aber wie?
Das ist offensichtlich heute zum erstenmal geschehen.
Ich habe gesehen, daß in systemd als USE install-kernel auftaucht.
Das Programm installkernel ist auch installiert.
Ich bin vollkommen daneben. Wie soll das System starten mit solcher Änderung?
Gruß
ManfredB |
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ManfredB Veteran
Joined: 27 Dec 2007 Posts: 1738
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Posted: Sat Jan 13, 2024 2:06 pm Post subject: |
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Fortsetzung:
Hätte ich den Eintrag installkernel in systemd verhindern müssen?
Denn wenn ich in unstable anderer unstable-Versionen nachschaue,
da ist der Kernel normal wie immer vorhanden.
Ehrlich: ziemlich verwirrend, was da passiert ist. |
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ManfredB Veteran
Joined: 27 Dec 2007 Posts: 1738
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Posted: Sat Jan 13, 2024 5:41 pm Post subject: |
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Ich habe wieder diese seltsame Einstellung:
Zuerst eine Zahlenreihe: mit 32 Zahlen und Buchstaben (abwechselnd)
Darunter das /grub-Verzeichnis.
Darunter /loader
Wenn ich loader öffne liegt darunter /entries und darunter
wieder dieselbe Zahlen- und Buchstabenreihe mit dem Ende -gentoo-dist.conf
Unter der ersten Zahlen -und Buchstabenreihe
/6.6.11-gentoo-dist
So etwas habe ich noch nie erlebt. Darum die grundsätzliche Frage, ob das System damit überhaupt starten kann?
Oder muss ich eine Änderung vornehmen, wenn ja - wie?
Gruß
ManfredB |
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ManfredB Veteran
Joined: 27 Dec 2007 Posts: 1738
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Posted: Sat Jan 13, 2024 5:45 pm Post subject: |
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Was ich jetzt noch entdeckt habe:
Unter der ersten langen Buchstaben- und Zahlenleiste:
initrd
linux
Was steckt dahinter? Ist das Boot-System vollkommen umgestaltet?
Gruß
ManfredB |
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Josef.95 Advocate
Joined: 03 Sep 2007 Posts: 4669 Location: Germany
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Posted: Sat Jan 13, 2024 6:16 pm Post subject: |
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Hallo ManfredB,
hier gab es eine postinstall-message mit dem Hinweis: Code: | * Messages for package sys-kernel/installkernel-15-r1:
* Version 14 and up of installkernel effectively merges
* installkernel-gentoo and installkernel-systemd.
* Switching between the traditional installkernel and systemd's
* kernel-install is controlled with the systemd USE flag or the
* SYSTEMD_KERNEL_INSTALL environment variable.
*
* See the installkernel wiki page[1] for more details.
*
* [1]: https://wiki.gentoo.org/wiki/Installkernel | Schau mal ob die weitere Info im Wiki eventuell schon weiterhilft. |
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ManfredB Veteran
Joined: 27 Dec 2007 Posts: 1738
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Posted: Sat Jan 13, 2024 7:02 pm Post subject: |
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Hallo Josef.95!
Ganz herzlichen Dank für diese Hilfe.
Nun werde ich mir das einmal anschauen, um zu sehen, was ich noch tun kann/muss.
Ich wünsche einen angenehmen Abend
und liebe Grüße
ManfredB |
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Josef.95 Advocate
Joined: 03 Sep 2007 Posts: 4669 Location: Germany
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Posted: Sun Jan 14, 2024 1:55 pm Post subject: |
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Jo, wenn du "traditional installkernel" beibehalten möchtest, dann baue sys-kernel/installkernel mit package.use: | sys-kernel/installkernel -systemd |
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ManfredB Veteran
Joined: 27 Dec 2007 Posts: 1738
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Posted: Mon Jan 15, 2024 7:28 am Post subject: |
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Hallo Josef.95!
Vielen Dank - wenn auch verspätet!
Aber ich habe jetzt begonnen, vor allen updates genau das in /etc/portage/package.use einzutragen.
Das hat gut geholfen, denn ich habe auf meinem Laptop einige sehr alte Systeme, die nun Updates bis zu 500 Paketen brauchen,
auch neue Kernels. Da bin ich nun sehr erleichtert, daß alles wie bisher gut funktioniert.
Liebe Grüße
ManfredB |
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platinumviper l33t
Joined: 12 Feb 2004 Posts: 658 Location: Munich, Germany
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Posted: Sun Jan 21, 2024 2:54 am Post subject: |
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Etwas OT: Wozu ist installkernel denn überhaupt gut? Ich habe es nicht installiert, die Kernel-Sourcen bringen doch alles mit für eine automatische Installation. Wenn ich Code: | sudo make O=$KBUILD_OUTPUT install | eingebe, wird der compilierte Kernel nach /boot kopiert, die Softlinks angepasst und lilo aufgerufen. Wenn man statt lilo grub benutzt, wird wahrscheinlich auch irgendwas gemacht, falls das nötig ist. Ansonsten muss man sich selbst darum kümmern. Die eigentliche Installation kann der Kernel aber alleine. _________________ No money back garantee. In case of problems, don't call us, we call you. |
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flammenflitzer Advocate
Joined: 25 Nov 2003 Posts: 3530 Location: Berlin
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Posted: Fri Jan 26, 2024 2:43 pm Post subject: |
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platinumviper wrote: | Etwas OT: Wozu ist installkernel denn überhaupt gut? | Die Frage stelle ich mir auch. (Mein Kernel ist sys-kernel/gentoo-sources-6.6.12. sys-kernel/installkernel-18 USE="systemd -dracut -grub -module-rebuild -uki -ukify" wurde bei mir als Abhängigkeit von app-misc/ca-certificates-20230311.3.95 -> sys-apps/debianutils-5.14 installiert.) |
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platinumviper l33t
Joined: 12 Feb 2004 Posts: 658 Location: Munich, Germany
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Posted: Sun Feb 11, 2024 1:25 am Post subject: |
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Ach, daran liegt es. Es gibt ein "installkernel"-Use-Flag für die debianutils, das hab ich deaktiviert. _________________ No money back garantee. In case of problems, don't call us, we call you. |
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firefly Watchman
Joined: 31 Oct 2002 Posts: 5317
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Posted: Sun Feb 11, 2024 6:01 am Post subject: |
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platinumviper wrote: | Etwas OT: Wozu ist installkernel denn überhaupt gut? Ich habe es nicht installiert, die Kernel-Sourcen bringen doch alles mit für eine automatische Installation. Wenn ich Code: | sudo make O=$KBUILD_OUTPUT install | eingebe, wird der compilierte Kernel nach /boot kopiert, die Softlinks angepasst und lilo aufgerufen. Wenn man statt lilo grub benutzt, wird wahrscheinlich auch irgendwas gemacht, falls das nötig ist. Ansonsten muss man sich selbst darum kümmern. Die eigentliche Installation kann der Kernel aber alleine. |
Laut dem code von make install im kernel kennt es nur lilo als bootloader, wenn du einen anderen bootloader nutz, so wird dessen konfiguration nicht automatisch aktualisiert.
Für das aktualisieren der Konfiguration von anderen bootloadern kann die installkernel funktionalität genutzt werden. Hierbei definieren die kernel sourcen die parameter mit denen ein "program" namens installkernel aufgerufen wird (wenn make install ausgeführt wird)
sys-kernel/installkernel ist das paket mit dem ein program namens installkernel installiert wird und durch useflags steuerbar zusätzliche hooks.
Durch das useflag systemd wird gesteuert ob das installkernel program aus dem systemd projekt installiert werden soll oder ein shellscript das ursprünglich von debian stammt.
Durch das useflag systemd-boot wird gesteuert ob installkernel support für die aktualisierung der systemd-boot konfiguration hat.
Durch das useflag grub wird gesteuert ob installkernel support für die aktualisierung der grub konfiguration hat. (In diesem falle wird ein hook installiert, welcher grub-mkconfig aufruft, nachdem der neue kernel kopiert wurde.)
Durch das useflag dracut wird gesteuert ob installkernel support für dracut hat. Wenn es aktiv ist, wird dracut aufgerufen um eine initramfs für den zu installierenden Kernel zu erstellen.
Über die useflags uki ukify wird gesteuert ob installkernel support für UKI (unified kernel image) hat.
Wobei ukify die variante aus dem systemd projekt installiert.
Installkernel ist eine infrastrukur mit denen zusätzliche aktionen, bezogen auf die installation eines neuen/aktualisieren kernel builds, automatisiert werden können und das in einer spezifizierten art und weise. Wodurch erstellte installkernel hooks auf jedem system laufen. _________________ Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn. |
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platinumviper l33t
Joined: 12 Feb 2004 Posts: 658 Location: Munich, Germany
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Posted: Mon Feb 12, 2024 3:37 am Post subject: |
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Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, insbesondere den Link zum UKI-Wiki.
Das "make install" ruft "lilo" nur auf, weil der Bootloader lilo weder Filesysteme noch Dateien kennt. Der Befehl "lilo" liest die Kernel-Datei und übergibt dem Bootloader die Zylinder- und Sektornummern, die er lesen muss (werden in den Bootsektor geschrieben). Komplexere Bootloader wie GRUB können einige Filesysteme mounten und dann Dateien lesen. An der grub.conf oder dem Bootsektor muss also nichts geändert werden.
Da ich auf allen Rechnern nur lilo und GRUB benutze, brauche ich installkernel also nicht. Eine RAM-Disk wird ja auch nur in ganz seltenen Ausnahmesituationen benötigt. Ins EFI kopiere ich den Kernel einfach rein, funktioniert einwandfrei. _________________ No money back garantee. In case of problems, don't call us, we call you. |
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