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sprittwicht l33t
Joined: 04 Dec 2003 Posts: 644
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Posted: Sat Oct 27, 2007 8:53 pm Post subject: Blöde Frage: Uralt-ISA-Karte ohne Treiber "unsichtbar&q |
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Ich hab mal ne recht blöde Frage zu einem antiken Stück Hardware. Es handelt sich um die ISA-Controllerkarte eines Scanners. Auf der Karte kann man per DIP-Schalter die IO-Adresse vorgeben, IRQ- und DMA-Nummer lassen sich in der Treibersoftware anzeigen und verändern.
Jetzt hab ich die Karte mal spaßeshalber in einen Rechner geschraubt, sie wird mir aber weder unter Windows noch unter Linux angezeigt. Ich hab die laut Handbuch bevorzugten IRQs und DMA-Kanäle im BIOS auf "Legacy ISA" gestellt, aber unter beiden Betriebssystemen ist der IO-Adresse kein Gerät zugeordnet, die reservierten IRQs und DMA-Kanäle sind auch unbelegt.
Nun hab ich gelesen, dass extrem alte ISA-Karten evtl. Probleme mit Mainboards ab 1997 haben, weil da irgendwelche Spannungen verändert wurden (was zwar angeblich schon lange vorher bekannt war, aber von einigen ISA-Karten-Herstellern wohl aus Bequemlichkeit verpennt wurde). Bei einer Karte, deren Installationsanleitung mit "Starten Sie Windows, indem Sie den Befehl 'win' eingeben" beginnt, kann man wohl auf ein gewisses Alter schließen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Sollten ISA-Karten eigentlich unabhängig vom Treiber in der Systemressourcenbelegung auftauchen, oder kann es sein dass der Originaltreiber die Karte überhaupt erst für den PC "sichtbar" macht?
Ich geh ja im Moment einfach davon aus, dass sich Mainboard und ISA-Karte nicht vertragen, trotzdem kam in mir diese (wahrscheinlich abwegige) Frage hoch, deren Antwort mich jetzt mal unabhängig von dieser schnöden Scannerkarte interessieren würde. |
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xraver Veteran
Joined: 20 Aug 2003 Posts: 1083 Location: Halberstadt
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Posted: Sun Oct 28, 2007 1:18 pm Post subject: |
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Ich habe hier noch eine 3Com ISA Netzwerk-Karte.
Bis jetzt hab ich auch noch keine Möglichkeit gefunden die Karte so wie z.b. bei lspci anzeigen zu lassen.
Der benötigte Treiber kann ich "per-Hand" laden und die Karte auch benutzen.
In deinem Fall würde ich auf den Chip der Karte schauen und versuchen den Treiber so zu laden.
Vileicht klappt es ja . |
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sirro Veteran
Joined: 20 Jul 2003 Posts: 1472 Location: aachen.nrw.de.eu
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Posted: Sun Oct 28, 2007 3:58 pm Post subject: |
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Wundert mich jetzt nicht, dass lspci keine ISA-Karten findet.
Auf der Arbeit habe ich auch noch so eine 3COM-Karte, die konnte ich IIRC nur erkennen wenn das passende Modul geladen wurde. Das die Karten sich selber mit Namen und Parametern melden konnten gibt es AFAIK erst seit PCI. (Stichwort: Configuration Space)
Wenn sowas gehen würde gäbe es sicher ein lsisa. |
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xraver Veteran
Joined: 20 Aug 2003 Posts: 1083 Location: Halberstadt
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Posted: Sun Oct 28, 2007 7:55 pm Post subject: |
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sirro wrote: | Wundert mich jetzt nicht, dass lspci keine ISA-Karten findet.
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Wie war das?
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil .
xraver wrote: |
...wie z.b. bei lspci anzeigen zu lassen...
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STiGMaTa_ch Veteran
Joined: 28 Dec 2004 Posts: 1686 Location: Rüti ZH / Schweiz
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Posted: Mon Oct 29, 2007 3:00 pm Post subject: |
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ISA Karten kann man auch nicht EINFACH SO "erkennen" oder "anzeigen" lassen. Das war damals halt so, dass der System Konfigurator wissen musste WAS er verbaut. Und vor PnP war es sogar so, dass er die IRQ's, DMA's und Basis Adressen aller Geräte halbwegs händisch im Griff haben musste.
Ich habe erst gerade kürzlich einen alten P90 wieder mal aktiviert und musste mich wieder schmerzlich daran erinnern wie mühsam das früher alles war.
Pnp bedeutete bei den ISA KArten meistens nur, dass man die Karte nicht mehr ausbauen musste um einige Jumper umzustellen. Das Konfigurieren der Karte musste aber immer noch "manuell" erfolgen. Also nichts mit automatischer Resourcenverteilung wie wir uns das heute gewohnt sind.
Bei vielen 3com und Intel Karten bedeutete dies, dass man von der Herstellerseite eine Treiberdisk runterladen musste, DOS-Bootfähig machen musste und hernach von dieser booten musste. Auf der Disk konnte man dann ein Tool starten, mit welchem man die Basisadresse, IRQ und DMA einstellen konnte. Danach wurde dieser Wert in den Kartenspeicher geschrieben und erst dann konnte man z.B. die Karte unter dieser Adresse verwenden.
Unter Linux muss man nebst der Aktivierung der ISA Unterstützung im Kernel auch die ISA Plug and Play Tools installiert haben.
Mit isapnpdump wird dann der ISA Bus nach Karten abgefragt und der Inhalt in einer Datei gespeichert. Diese Dateu muss man nun öffnen und die Daten wie Basis Adresse, IRQ und DMA darin eingeben. Je nach Karte kann es aber auch sein, dass man zusätzlich noch die IO Adresse dem Kernel Modul mitgeben muss. Erst dann ist die Karte lauffähig.
Bei meiner EtherExpress Karte musste ich in /etc/modules.autoload.d/kernel-2.6 eepro io=0x0200 angeben.
Lieber Gruss
STiGMaTa _________________ Ich bin Schuldknappe. Das bedeutet ich bin immer an allem Schuld. Und das nicht zu knapp! | Der alltägliche Familienwahnsinn auf meinem BLOG |
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